Lang lebe der Föderalismus! Bauordnungsrecht ist Landesrecht und wird von den Bundesländern individuell bestimmt. Bei 16 Bundesländern gibt es bis zu 16 unterschiedliche bauordnungsrechtliche Anforderungen. Als Brandschützer müssen wir für jedes Bundesland über die aktuellen Anforderungen informiert sein.

(Gebäude-)Klasse! In der folgenden Grafik sind die fünf Gebäudeklassen mit den Kriterien zur Einstufung dargestellt. Als Brandschützer müssen wir jedes Gebäude zunächst in die richtige Gebäudeklasse einstufen.

Hierarchie bedeutet nicht gleich Weisheit. In der folgenden Grafik ist die Normen- und Gesetzeshierarchie dargestellt. Je verbindlicher eine Regel ist, desto weniger konkret sind die Anforderungen durch unbestimmte und auslegungsfähige Begriffe beschrieben. Als Brandschützer müssen wir zwischen verbindlichen und unverbindlichen Anforderungen unterscheiden.

Auch im Bauen gibt es keinen 100%igen Schutz. In der folgenden Grafik sind die einzuhaltenden Schutzziele dargestellt. Als Brandschützer müssen wir bei Abweichungen von baurechtlichen Anforderungen die Gewährleistung der Schutzziele sicherstellen.

Sonderbau ist nicht gleich Sonderbau! Als Brandschützer müssen wir wissen, welche Vorschriften und Regeln Sie bei bestimmten Sonderbauten zwingend umsetzten müssen und bei welchen Sonderbauten individuelle Brandschutzkonzepte erforderlich sind. Die verbindlichen Vorschriften werden über die Verwaltungsvorschriften „Technische Baubestimmungen“ der Bundesländer festgelegt.

Brandschutz und Holzbau ist kein zwingender Widerspruch! Bei der Umsetzung von bestehenden Regelungen können jedoch unwirtschaftliche Konstruktionen erforderlich werden. Als Brandschützer müssen wir auch nachhaltige Lösungen für ökologische Bauten mit einem höheren Anteil an brennbaren Baustoffen in der Gebäudekonstruktion finden.

Dürfen es etwas mehr Brandmelder sein? Brandschützer sind in der Regel keine zertifizierten Fachplaner von Brandmeldeanlagen. Dennoch müssen wir die Grundsätze, Überwachungsumfänge und Anwendungsgrenzen der Errichtungsrichtlinien kennen, sodass wir die zuständigen Fachplaner unterstützen können.

Falsche Änderungen an Brandschutztüren lassen bestehende Zulassungen erlöschen und machen einen Austausch erforderlich. Die zulässigen Änderungen an bestehenden Feuerschutzabschlüssen nach dem Jahr 2009 sind in der folgenden DIBt-Mitteilung in einem Katalog geregelt. Für andere Änderungen ist eine werkseitige Vorrüstung erforderlich. Als Brandschützer müssen wir bei bestehenden Objekten zwischen zulässigen und unzulässigen Änderungen an Brandschutztüren unterscheiden.

Nicht nur bei Corona braucht man Abstand! Brandschottungen müssen ausreichende Abstände aufweisen um eine gegenseitige Beeinflussung auszuschließen. Sofern keine geprüften Systeme mit Verwendbarkeitsnachweis eingebaut werden, müssen die Mindestabstände gewährleistet werden. Als Brandschützer müssen wir bei Brandschottungen auf der Baustelle zwischen ausreichenden und unzureichenden Abständen unterscheiden können.

Brandschutz ist nicht nur heiße Luft. Bei einer Lüftung mit Ventilatoren kann für die Entlüftung von innenliegenden Bädern und Toilettenräumen ohne Außenfester in Wohnungen oder ähnlichen Aufenthaltsbereichen entsprechend der Muster-Lüftungsanlagenrichtline unter Einhaltung zusätzlicher Randbedingungen die Norm DIN 18017-3 angewendet werden. Diese Norm ermöglicht einen Einbau mit reduzierten Anforderungen an die Brandschutzklappen als Absperrvorrichtungen in den Lüftungsleitungen. Als Brandschützer müssen wir die richtige Auswahl der Absperrvorrichtungen kontrollieren.